Jeremia 10

Kapitel 10

Die toten Götzen und der lebendige Gott

1Hört das Wort, das der Herr zu euch redet, o Haus Israel![#Jer 2,4; 13,15; Am 7,16; 1Th 2,13]

2So spricht der Herr : Lernt nicht den Weg der Heiden und erschreckt nicht vor den Zeichen des Himmels, auch wenn die Heiden sich vor ihnen fürchten![#3Mo 18,3; 20,23; 5Mo 12,30-31; 18,9; Röm 12,2]

3Denn die Bräuche der Heiden sind nichtig. Denn ein Holz ist’s, das man im Wald gehauen hat und das der Künstler mit dem Schnitzmesser anfertigt.[#Röm 1,21; Eph 4,17; 1Pt 1,18]

4Er verziert es mit Silber und Gold und befestigt es mit Hämmern und Nägeln, damit es nicht wackelt;[#Jes 40,19; 44,9-12; 46,6-7]

5sie sind gedrechselten Palmbäumen gleich, sie können nicht reden; man muss sie tragen, denn sie können nicht gehen. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie können nichts Böses tun, und auch Gutes zu tun steht nicht in ihrer Macht![#Ps 135,15-18; Jes 41,23; Hab 2,18-19]

6Doch dir, o Herr , ist niemand gleich! Groß bist du, und groß ist dein Name an Macht![#2Mo 15,11; Jes 40,18; #Ps 145,3; 147,5; Mal 1,11]

7Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Denn dir gebührt dies; unter allen Weisen der Völker und in allen ihren Königreichen ist ja keiner wie du![#Ps 47,3.9; #Röm 11,33-36; 1Kor 1,25]

8Sie sind allesamt dumm und töricht, eine äußerst nichtige Lehre: Holz sind sie.[#Jer 10,14; Ps 115,8; #Jer 2,27-28; Sach 10,2; Röm 1,21-22]

9Gehämmertes Silber wird von Tarsis gebracht, und Gold von Uphas, eine Arbeit des Künstlers und der Hände des Goldschmieds; mit blauem und rotem Purpur sind sie bekleidet; sie sind alle nur das Werk von Kunstfertigen.[#Jer 10,4; Dan 10,5; #Jes 40,19-20]

10Aber der Herr ist in Wahrheit Gott; er ist der lebendige Gott und ein ewiger König. Vor seinem Zorn erbebt die Erde, und die Völker können seinen Grimm nicht ertragen.[#Ps 100,3; Jes 45,22; Joh 17,3; #2Mo 3,14; Joh 5,26; 1Th 1,9; Hebr 3,12; #Ps 10,16; Dan 4,34; #Ps 76,8; Nah 1,5-6]

11So sollt ihr nun zu ihnen sagen: Die Götter, welche weder Himmel noch Erde erschaffen haben, sie werden von der Erde und unter dem Himmel verschwinden! —[#Jer 10,15; 43,12-13; Ps 96,5; Jes 2,18]

12Er ist’s, der die Erde erschaffen hat durch seine Kraft, der in seiner Weisheit den Weltkreis abgegrenzt und mit seinem Verstand den Himmel ausgespannt hat.[#Jer 51,15-19; Ps 104,2.5; Spr 3,19]

13Sobald er den Donnerschall gibt, [sammelt sich] eine Wassermenge am Himmel, und Wolken ziehen herauf vom Ende der Erde. Blitze macht er zum Regen, und den Wind führt er aus seinen Kammern hervor.[#Jer 5,24; 14,22; Hi 38,28; Ps 135,7; Apg 14,17]

14Dumm steht jeder Mensch da, ohne es zu begreifen, und jeder Goldschmied wird an seinem Götzenbild zuschanden; denn sein gegossenes Bild ist Betrug, und kein Geist ist darin.[#Jer 10,8; #Jes 44,9]

15Schwindel ist’s, ein lächerliches Machwerk! Zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zugrunde.[#Jer 10,8; 8,19; #Jer 10,11; 8,12; Zeph 1,3-4; Sach 13,2]

16Aber Jakobs Teil ist nicht wie diese, sondern der Schöpfer des Alls ist er, und Israel ist der Stamm seines Erbteils: Herr der Heerscharen ist sein Name.[#Jer 46,18; Jes 6,5; 47,4; #Ps 16,5; 73,26; Kla 3,24; #Ps 33,6.15; #5Mo 32,9]

17Raffe dein Bündel auf von der Erde, die du in Belagerung sitzt![#Hes 12,3-4; #Jes 3,26; Kla 1,1]

18Denn so hat der Herr gesprochen: Siehe, diesmal will ich die Bewohner des Landes hinausschleudern und sie ängstigen, damit sie es herausfinden.[#Jer 16,13; Jes 22,17-18; #Hes 6,10]

Klage und Bußgebet inmitten des Gerichts

19Wehe mir wegen meines Schadens! Wie tut mir meine Wunde so weh! Doch ich dachte: Sicherlich ist das mein Leiden; ich will es auch tragen.[#Jer 4,31; Kla 1,12-14; #Kla 3,39; Mi 7,9]

20Mein Zelt ist verwüstet, und alle meine Zeltstricke sind abgerissen; meine Kinder haben mich verlassen, sie sind nirgends mehr. Niemand schlägt mir mehr mein Zelt auf oder bringt meine Zeltbahnen an![#Jer 4,20; #Jer 31,15; Jes 51,18]

21Denn die Hirten sind töricht geworden und haben den Herrn nicht gesucht; darum hatten sie kein Gelingen, und ihre ganze Herde ist zerstreut.[#Jer 2,8; Jes 56,11; Sach 11,16-17; #Jer 23,1-2]

22Horch! ein Gerücht: Siehe, es kommt, und zwar ein großes Toben aus dem Land des Nordens, um die Städte Judas zu Trümmern zu machen und zu einer Wohnung für die Schakale![#Jer 4,6; #Jer 9,10-11]

23Ich weiß, Herr , dass der Weg des Menschen nicht in seiner Macht steht, dass der Mann, wenn er geht, seine Schritte nicht lenken kann.[#Ps 31,16; Spr 16,1; 20,24]

24Züchtige du mich, Herr , doch mit rechtem Maß und nicht in deinem Zorn, damit du mich nicht zunichtemachst![#Jer 30,11; Ps 6,2; #5Mo 4,24; Offb 6,17]

25Gieße deinen Zorn über die Heiden aus, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen; denn sie haben Jakob verzehrt, ja, ganz und gar aufgezehrt und aufgerieben und seine Wohnung verwüstet![#Jer 9,2.5.23; Ps 79,6-7]

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Published by: Société Biblique de Genève