Psalm 88

1(Ein Lied, ein Psalm von den Söhnen Korahs; dem Vorsänger, nach Machalat Leannoth; ein Maskil, von Heman, dem Esrachiter.)[#88,1 Eig. Psalm-Lied; #88,1 Leannoth bedeutet wahrsch.: mit gedämpfter Stimme vorzutragen; zu Machalat s. die Anm. zu Ps. 53, Überschrift; #88,1 S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift]

2HERR , Gott meiner Rettung! Des Tages habe ich geschrien und des Nachts vor dir.[#88,2 O. schreie ich]

3Es komme vor dich mein Gebet! Neige dein Ohr zu meinem Schreien!

4Denn satt ist meine Seele von Leiden, und mein Leben ist nahe am Scheol.[#88,4 Eig. am Scheol angelangt]

5Ich bin gerechnet zu denen, die in die Grube hinabfahren; ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat;[#88,5 O. denen gleich geachtet]

6unter den Toten hingestreckt, gleich Erschlagenen, die im Grab liegen, derer du nicht mehr gedenkst; denn sie sind von deiner Hand abgeschnitten.[#88,6 Eig. von deiner Hand weg]

7Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, in Finsternisse, in Tiefen.

8Auf mir liegt schwer dein Grimm, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrückt. (Sela.)

9Meine Bekannten hast du von mir entfernt, hast mich ihnen zum Gräuel gesetzt; ich bin eingeschlossen und kann nicht herauskommen.[#88,9 O. Vertrauten; so auch V. 18]

10Mein Auge verschmachtet vor Elend; zu dir, HERR , habe ich jeden Tag gerufen, zu dir habe ich meine Hände ausgebreitet.

11Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die Schatten aufstehen, dich preisen? (Sela.)[#88,11 Eig. die Hingestreckten, Schlaffen; daher: die Abgeschiedenen]

12Wird deine Güte erzählt werden im Grab, im Abgrund deine Treue?[#88,12 Eig. Verlorensein, Untergang; dann: Ort des Verlorenseins, Untergangs; Hebr. Abaddon. Vergl. Hiob 26,6; 28,22; Offbg. 9,11]

13Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder, und deine Gerechtigkeit in dem Land der Vergessenheit?

14Ich aber, HERR , schreie zu dir, und am Morgen kommt mein Gebet dir zuvor.[#88,14 O. entgegen]

15Warum, HERR , verwirfst du meine Seele, verbirgst dein Angesicht vor mir?

16Elend bin ich und verscheidend von Jugend auf; ich trage deine Schrecken, bin verwirrt.[#88,16 And. l.: erstarrt]

17Deine Zorngluten sind über mich hingegangen, deine Schrecknisse haben mich vernichtet.

18Sie haben mich umringt wie Wasser den ganzen Tag, sie haben mich umgeben allesamt.

19Freund und Gefährten hast du von mir entfernt; meine Bekannten sind Finsternis.

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