Hohelied 6

Hohelied 6

Kapitel 6

1Wohin ist dein Geliebter gegangen,[#Hl 5,8-9; Ps 42,4]

du Schönste unter den Frauen?

Wohin hat sich dein Geliebter gewandt?

Wir wollen ihn mit dir suchen!

2Mein Geliebter ist in seinen Garten hinabgegangen,[#Hl 4,16; 5,1; Pred 2,5]

zu den Balsambeeten,

um sich in den Gärten zu ergehen

und Lilien zu pflücken!

3Ich bin meines Geliebten,[#Hl 2,16; Joh 17,10]

und mein Geliebter ist mein,

der unter den Lilien weidet.

4Du bist schön, meine Freundin, wie Tirza,[#1Kö 14,17; 15,21.33; 16,6.8]

lieblich wie Jerusalem,

furchtgebietend wie Heerscharen mit Kriegsbannern!

5Wende deine Augen ab von mir,[#Hl 4,1]

denn sie überwältigen mich!

Dein Haar gleicht der Ziegenherde,

die vom Bergland Gilead herabwallt.

6Deine Zähne gleichen einer Herde Mutterschafe,[#Hl 4,2]

die von der Schwemme kommen,

die allesamt Zwillinge tragen,

und von denen keines unfruchtbar ist.

7Wie Granatapfelhälften sind deine Schläfen[#Hl 4,3]

hinter deinem Schleier.

8Sechzig Königinnen sind es,

und achtzig Nebenfrauen,

dazu Jungfrauen ohne Zahl;

9[doch] diese eine ist meine Taube,[#Hl 5,2]

meine Makellose;

sie ist die Einzige ihrer Mutter,

sie ist die Auserwählte derer, die sie geboren hat.

Die Töchter sahen sie

und priesen sie glücklich,

die Königinnen und Nebenfrauen

rühmten sie:

10Wer ist sie, die hervorglänzt wie das Morgenrot,

schön wie der Mond,

klar wie die Sonne,

furchtgebietend wie Heerscharen mit Kriegsbannern?

11Zum Nussgarten war ich hinabgegangen,[#Hl 7,12-13]

um die grünen Triebe des Tales zu betrachten,

um zu sehen, ob der Weinstock ausgeschlagen,

ob die Granatbäume Blüten getrieben hätten

12— ich wusste nicht, dass mein Verlangen mich gesetzt hatte

auf die Wagen meines edlen Volkes.

Die Schönheit der Braut und ihre Zuneigung zu dem Geliebten Die Töchter Jerusalems:

© 2000 Genfer Bibelgesellschaft
Published by: Société Biblique de Genève