Jeremia 1

1-20: Frommer König – rebellisches Volk

1Das sind die Worte von Jeremia Ben-Hilkija, der zu den Priestern aus Anatot gehörte, ‹einem Ort› im Stammesgebiet von Benjamin.[#1,1: . Der kleine Ort lag 5 km nordöstlich von Jerusalem.]

2Im 13. Regierungsjahr des Königs Joschija Ben-Amon von Juda kam das Wort Jahwes zu ihm[#1,2: regierte von 640 bis 609 v. Chr. Jeremias Prophetendienst begann also 626 v. Chr.]

3und dann weiter in der Zeit des Königs Jojakim Ben-Joschija bis zum Ende der Regierung des Königs Zidkija Ben-Joschija, als im August seines elften Regierungsjahrs die Bevölkerung Jerusalems verschleppt wurde.[#1,3: regierte von 609 bis 598 v. Chr. Vor ihm hatte Joahas drei Monate regiert und nach ihm Jojachin ebenfalls drei Monate.; #1,3: regierte von 597 bis 586 v. Chr.; #1,3: Wörtlich: im 5. Monat. Im Jahr 586 v.Chr. Zum Datum siehe unter Schaltmonat im Vorwort des Übersetzers.]

Die Berufung Jeremias

4Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:

5"Noch bevor ich dich im Mutterleib formte, hatte ich dich erwählt. Noch ehe du geboren wurdest, hatte ich dich geweiht: Zum Propheten für die Völker bist du bestimmt!"

6Doch ich erwiderte: "Ach mein Herr, Jahwe! Ich kann doch nicht reden, ich bin noch zu jung!"

7Da sagte Jahwe zu mir: "Sag nicht: 'Ich bin zu jung!', sondern geh, wohin ich dich sende, und rede, was ich dir befehle!

8Hab keine Angst vor den Menschen, denn ich bin mit dir und beschütze dich, spricht Jahwe."

9Dann berührte Jahwe meine Lippen mit seiner Hand und sagte: "Hiermit lege ich meine Worte in deinen Mund.

10Pass auf:

Von heute an bist du damit betraut, in Königreichen und Völkern auszureißen und abzureißen, zu vernichten und zu verwüsten, zu bauen und zu pflanzen."

Zwei Visionen

11Wieder kam das Wort Jahwes zu mir: "Was siehst du, Jeremia?" – "Einen Mandelzweig", erwiderte ich.[#1,11: Der Mandelbaum blüht im Frühjahr als erster von allen Bäumen und scheint im Winter gar nicht "geschlafen" zu haben.]

12"Du hast richtig gesehen", sagte Jahwe. "Denn ich wache über mein Wort, damit geschieht, was ich sage."[#1,12: Das hebräische Wort für wachen (schoked) klingt ähnlich wie das für Mandelbaum (schaked).]

13Das Wort Jahwes kam noch einmal zu mir: "Was siehst du?" – "Ich sehe einen siedenden Kessel", sagte ich, "sein Rand neigt sich von Norden her gegen mich."

14Da sagte Jahwe zu mir: "Von Norden her ergießt sich das Unheil über alle Bewohner dieses Landes.

15Ja, ich rufe alle Stämme des Nordens herbei", spricht Jahwe, "dass ihre Könige kommen und ihre Throne an die Eingänge der Tore Jerusalems stellen und an der Stadtmauer entlang. Ebenso wird es bei allen Städten Judas sein.

16Dann werde ich mein Urteil über die Judäer sprechen und sie strafen für all das Böse, das sie getan haben: Sie haben mich verlassen und anderen Göttern Rauchopfer gebracht; angebetet haben sie das Werk ihrer eigenen Hände.

17Du aber mach dich bereit, steh auf und sag ihnen alles, was ich dir auftrage! Hab keine Angst vor ihnen, sonst mache ich dir vor ihnen Angst.

18Pass auf! Ich mache dich heute zu einer befestigten Stadt, einer eisernen Säule, einer ehernen Mauer gegen das ganze Land, gegen seine Könige und Beamten, gegen seine Priester und gegen das Volk.

19Sie werden gegen dich kämpfen, dich aber nicht bezwingen, denn ich bin mit dir, um dich zu retten", spricht Jahwe.

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