Habakuk 3

Habakuk 3

Kapitel 3

Das Gebet des Habakuk: Ausblick auf die Erscheinung des Herrn zum Gericht

1Ein Gebet des Propheten Habakuk, eine heftige Wehklage.[#2Sam 7,27; Ps 86,1; 90,1]

2O Herr , ich habe deine Botschaft vernommen;

ich bin erschrocken.

O Herr , belebe dein Werk inmitten der Jahre!

Inmitten der Jahre offenbare dich!

Im Zorn sei eingedenk deiner Barmherzigkeit! —

3Gott kommt von Teman her[#Jer 49,7; Ri 5,4]

und der Heilige vom Berg Paran. (Sela )

Seine Pracht bedeckt den Himmel,

und die Erde ist voll von seinem Ruhm.

4Ein Glanz entsteht, wie Licht;[#Ps 104,2; Hes 1,27; 1Joh 1,5]

Strahlen gehen aus seiner Hand hervor,

und dort ist seine Kraft verborgen.

5Vor ihm her geht die Pest,[#3Mo 26,25; Hes 38,22]

und die Fieberseuche folgt ihm auf dem Fuß.

6Er bleibt stehen und misst die Erde,

er sieht hin, und die Heidenvölker erschrecken;

es zerbersten die uralten Berge,

es sinken die Hügel aus der Vorzeit;

er wandelt auf ewigen Pfaden.

7In Nöten sehe ich die Hütten Kuschans,

es zittern die Zelte des Landes Midian.

8Ist der Herr über die Ströme ergrimmt?[#Ps 114,3.5]

Ergießt sich dein Zorn über die Ströme,

dein Grimm über das Meer,

Dass du auf deinen Rossen reitest,

auf deinen Wagen der Rettung?

9Bloß, enthüllt ist dein Bogen;[#2Sam 22,33-35; Ps 7,13]

deine Eide sind die Pfeile, gemäß deinem Wort. (Sela )

Durch Ströme zerteilst du das Land.

10Wenn die Berge dich sehen, erzittern sie;[#Hab 3,6; Ps 104,32]

ein Platzregen flutet einher,

der Ozean lässt seine Stimme hören,

hoch gehen seine Wellen.

11Sonne und Mond treten in ihre Wohnung[#Jos 10,13; Offb 8,12]

beim Leuchten deiner fliegenden Pfeile,

beim Glanz deines blitzenden Speers.

12Im Grimm schreitest du über die Erde,[#Ps 110,5]

im Zorn zerdrischst du die Heidenvölker.

13Du ziehst aus zur Rettung deines Volkes,

zum Heil mit deinem Gesalbten;

du zerschmetterst das Haupt vom Haus des Gesetzlosen,

du entblößt die Grundmauer von unten bis oben. (Sela )

14Du durchbohrst mit ihren eigenen Speeren das Haupt seiner Horden;[#Ps 35,21-25; 83,5]

sie stürmten einher, um mich in die Flucht zu schlagen,

und erhoben ihr Freudengeschrei,

als wollten sie den Elenden im Verborgenen verzehren.

15Du betrittst das Meer mit deinen Rossen,[#Ps 77,20]

die schäumenden Wassermassen.

16Als ich das hörte, erzitterte mein Leib;[#Hab 3,2; Dan 10,9; Lk 19,41-44; Röm 9,1-3]

wegen dieser Stimme erbebten meine Lippen;

Fäulnis drang in mein Gebein, und meine Füße zitterten.

O dass ich Ruhe finden möchte am Tag der Drangsal,

wenn der gegen das Volk heranzieht, der es angreifen will!

17Denn der Feigenbaum wird nicht ausschlagen[#5Mo 28,31-42]

und der Weinstock keinen Ertrag geben;

die Frucht des Ölbaums wird trügen,

und die Felder werden keine Nahrung liefern;

die Schafe werden aus den Hürden getilgt,

und kein Rind wird mehr in den Ställen sein.

18Ich aber will mich freuen in dem Herrn[#Ps 32,11; 97,12; Jes 61,10; Phil 4,4]

und frohlocken über den Gott meines Heils!

19Gott , der Herr, ist meine Kraft;[#1Chr 29,12; Ps 27,1; 147,5; Phil 4,13]

er macht meine Füße denen der Hirsche gleich

und stellt mich auf meine Höhen!

Dem Vorsänger, auf meinen Saiteninstrumenten.

© 2000 Genfer Bibelgesellschaft
Published by: Société Biblique de Genève