Psalmen 55

Psalmen 55

Psalm 55

2Schenke meinem Gebet Gehör, o Gott,[#Ps 17,1; 54,4]

und verbirg dich nicht vor meinem Flehen!

3Höre auf mich und antworte mir![#Ps 22,3; 77,4; Jes 38,14]

Ich bin unruhig in meiner Klage und stöhne

4vor dem Brüllen des Feindes,

vor der Bedrückung des Gottlosen;

denn sie wollen Unheil über mich bringen

und befeinden mich grimmig!

5Mein Herz bebt in mir,[#Ps 6,4]

und die Schrecken des Todes haben mich überfallen;

6Furcht und Zittern kommt mich an,[#Hi 4,14]

und Schauder bedeckt mich.

7Und ich sprach: O dass ich Flügel hätte wie die Taube;[#Ps 11,1]

ich würde davonfliegen, bis ich Ruhe fände!

8Siehe, ich wollte weit weg fliehen,[#1Sam 23,14]

mich in der Wüste aufhalten; (Sela.)

9ich wollte zu meinem Zufluchtsort eilen[#Ps 18,3; 5Mo 33,27; Mt 7,25]

vor dem brausenden Wind, vor dem Sturm.

10Vertilge sie, Herr, entzweie sie in ihren Absprachen,[#2Sam 15,31; #1Mo 11,7; Apg 23,6-10]

denn ich sehe Gewalttat und Streit in der Stadt!

11Tag und Nacht gehen sie umher auf ihren Mauern,[#Ps 59,7.15]

und in ihrem Inneren ist Unheil und Verderben.

12Bosheit herrscht in ihrer Mitte,[#Jer 5,1]

und von ihrem Markt weichen nicht Bedrückung und Betrug.

13Denn es ist nicht mein Feind, der mich schmäht;[#Ps 55,14]

das könnte ich ertragen.

Nicht mein Hasser tut groß gegen mich;

vor dem wollte ich mich verbergen.

14Aber du bist es, ein Mensch meinesgleichen,[#Ps 41,10; 2Sam 15,12; Mi 7,5]

mein Freund und mein Vertrauter!

15[Dabei] hatten wir innige Gemeinschaft miteinander,[#Ps 133,1]

sind zum Haus Gottes gegangen mit der Menge! —

16Der Tod überfalle sie!

Sie sollen lebendig ins Totenreich fahren,

denn Bosheit ist in ihren Wohnungen, in ihrem Inneren.

17Ich aber rufe zu Gott,[#Ps 17,6; 34,19]

und der Herr wird mir helfen.

18Abends, morgens und mittags will ich beten und ringen,[#Dan 6,10; Lk 18,1.7]

so wird er meine Stimme hören.

19Er hat meine Seele erlöst und ihr Frieden verschafft[#Ps 106,10; #2Sam 7,1]

vor denen, die mich bekriegten;

denn viele sind gegen mich gewesen.

20Gott wird hören und sie demütigen,[#Ps 6,9-10; #Ps 53,6]

er, der auf dem Thron sitzt von Urzeit her. (Sela.)

Denn sie ändern sich nicht,

und sie fürchten Gott nicht. —

21Er hat seine Hand ausgestreckt gegen die, welche in Frieden mit ihm lebten;[#Ps 55,13-14; 1Sam 22,17; #55,21 d.h. der Gottlose.]

seinen Bund hat er entweiht.

22Seine Reden sind glatt wie Butter,[#Ps 5,10; 12,3]

aber Krieg hat er im Sinn.

Seine Worte sind sanfter als Öl,

aber doch gezückte Schwerter.

23Wirf dein Anliegen auf den Herrn ,[#Ps 37,5; Jes 50,10; 1Pt 5,7]

und er wird für dich sorgen;

er wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen!

24Ja, du, o Gott,

wirst sie in die Grube des Verderbens hinunterstoßen;

die Blutgierigen und Falschen

werden es nicht bis zur Hälfte ihrer Tage bringen.

Ich aber vertraue auf dich!

© 2000 Genfer Bibelgesellschaft
Published by: Société Biblique de Genève