Psalm 85

1Dem Sangmeister. Ein Psalm der Söhne Korahs.[#S. Ps 42:1.]

2Du hast zwar, Jahwe, dein Land begnadigt, / Jakobs Gefangne zurückgeführt;

3Du hast deines Volkes Schuld vergeben, / All seine Sünde zugedeckt; Sela.

4Hast all deinen Grimm zurückgezogen, / Von deiner Zornglut abgelassen:

5So stell uns nun aber auch wieder her, du Gott unsers Heils, / Gib auf deinen Unmut gegen uns!

6Willst du denn ewig über uns zürnen, / Deinen Grimm hinziehn von Geschlecht zu Geschlecht?

7Willst du uns denn nicht wieder beleben, / Daß sich dein Volk erfreue an dir?

8Laß, Jahwe, uns deine Gnade schaun, / Und deine Hilfe schenke uns!

9Ich will lauschen auf das, was El Jahwe nun reden wird! — / Wahrlich, Frieden verheißt er seinem Volk und seinen Getreuen / Und warnt sie, nicht wieder in Torheit zu fallen.[#S. die Gottesnamen in Ps 50:1.; #Der Psalm versetzt uns wahrscheinlich in die Zeit, da die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind (V2-4). Aber sie haben noch mit mancher Not zu kämpfen, so daß ihre völlige Wiederherstellung noch fehlt. Darum bittet der Psalmist, Gott möge seinen Zorn nun ganz schwinden lassen und seinem Volk willkommenes Heil verleihen (V5-8). Auf dieses Gebet folgt in V9-14 eine göttliche Antwort, die der Dichter in seinem Geist vernimmt: Gott verheißt seinem Volk Glück und Heil, wenn es nicht wieder in seine früheren Sünden zurückfällt.]

10Gewiß, nah ist den Frommen sein Heil, / Daß Herrlichkeit wohne in unserm Land,[#Wörtlich: "denen, die ihn fürchten".; #Statt der früheren Demütigung durch die Feinde.]

11Daß Huld und Treue einander begegnen, / Gerechtigkeit und Friede sich küssen.

12Treue wird aus der Erde sprossen, / Und Gerechtigkeit schaut vom Himmel herab.

13Jahwe wird auch das Gute spenden, / Und unser Land gibt seinen Ertrag. Gerechtigkeit wird vor ihm schreiten / Und ihn begleiten auf seinen Tritten.[#Vor Gott, der in dem Land seines Volkes gegenwärtig ist.]