Hoheslied 6

1"Wohin ist dein Geliebter gegangen, du schönste unter den Frauen? Wohin hat dein Geliebter sich gewandt? Wir suchen ihn mit dir."

2"Mein Geliebter stieg in seinen Garten hinab, zu den Beeten mit Balsam, auf die Weide in den Gärten, um Lilien zu pflücken.

3Ich gehöre meinem Geliebten und mein Geliebter gehört mir, der unter den Lilien weidet."

4Schön wie Tirza bist du, meine Freundin, anmutig wie Jerusalem, schrecklich wie die Banner im Krieg.[#6,4: lag 11 km nordöstlich von Sichem und war für seine Schönheit und seine Gärten bekannt. Die ersten fünf Jahrzehnte nach Salomos Tod und der Reichsteilung war Tirza die Hauptstadt des Nordreiches Israel.]

5Wende deine Augen von mir ab, denn sie haben mich verwirrt. Dein Haar ist eine Herde schwarzer Ziegen, die herunterspringen vom Gebirge Gilead.

6Deine Zähne sind weiß wie eine Herde geschorener Schafe, die gerade aus der Schwemme steigt. Sie alle werfen Zwillinge, keins hat einen Fehlwurf gehabt.

7Wie eine Granatapfelscheibe schimmert deine Schläfe hinter dem Schleier hervor.

8Sechzig Königinnen sind es, achtzig Nebenfrauen; und junge Mädchen ohne Zahl.

9Nur eine ist mein makelloses Täubchen. Die Einzige war sie für ihre Mutter, das Liebste für die, die sie geboren hat. Würden die Töchter sie sehen, sie priesen sie glücklich, die Königinnen und Nebenfrauen, sie rühmten sie.

10Wer glänzt da hervor wie das Morgenrot, schön wie der Mond, klar wie die Sonne, schrecklich wie die Banner im Krieg?

11Ich stieg in den Nussgarten hinab, um nach den Trieben der Dattelpalme zu sehen. Ich wollte die Knospen am Weinstock betrachten und die ersten Blüten am Granatapfelbaum.

12Da setzte mich mein Verlangen – ich wusste nicht wie – auf die Streitwagen meines ehrsamen Volkes.

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