Lukas 17

Kapitel 17

Anstöße zur Sünde. Vergebung. Die Kraft des Glaubens

1Er sprach aber zu den Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Anstöße [zur Sünde] kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen![#Röm 16,17; Offb 2,14.20; #Mt 13,41; Röm 14,13; 14,20-21]

2Es wäre für ihn besser, wenn ein großer Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einem dieser Kleinen einen Anstoß [zur Sünde] gibt.[#Mk 9,42-48]

3Habt acht auf euch selbst! Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn es ihn reut, so vergib ihm.[#Lk 21,34; Apg 20,28; 1Kor 10,12; #Mt 18,15; Gal 6,1; #Kol 3,13]

4Und wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigte und siebenmal am Tag wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.[#Mt 6,12; 18,21-22]

5Und die Apostel sprachen zum Herrn: Mehre uns den Glauben![#Mk 9,24]

6Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.[#Mt 17,20]

Von der Pflichterfüllung im Dienst

7Wer aber von euch wird zu seinem Knecht, der pflügt oder weidet, wenn er vom Feld heimkommt, sogleich sagen: Komm her und setze dich zu Tisch?

8Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendbrot, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe, und danach sollst du essen und trinken?[#Lk 12,37; Hebr 10,36]

9Dankt er wohl jenem Knecht, dass er getan hat, was ihm befohlen war? Ich meine nicht!

10So sollt auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen war, sprechen: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren![#Hi 22,3; 35,7; Jes 26,12; Röm 11,35; #1Kor 9,16]

Die Heilung der zehn Aussätzigen

11Und es geschah, als er nach Jerusalem reiste, dass er durch das Grenzgebiet zwischen Samaria und Galiläa zog.[#Lk 9,52; Joh 4,4]

12Und bei seiner Ankunft in einem Dorf begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die von ferne stehen blieben.[#3Mo 13,46; 2Kö 7,3]

13Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, Meister, erbarme dich über uns![#Mt 11,28]

14Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, während sie hingingen, wurden sie rein.[#3Mo 14,2-3; Mt 8,4; #2Kö 5,14; Mt 8,3]

15Einer aber von ihnen kehrte wieder um, als er sah, dass er geheilt worden war, und pries Gott mit lauter Stimme,[#Lk 18,43; Ps 30,2-3; 103,2-3]

16warf sich auf sein Angesicht zu [Jesu] Füßen und dankte ihm; und das war ein Samariter.[#Lk 10,33; Joh 4,39-42]

17Da antwortete Jesus und sprach: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?[#Lk 7,44-46; 1Th 5,18]

18Hat sich sonst keiner gefunden, der umgekehrt wäre, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremdling?[#Lk 13,30]

19Und er sprach zu ihm: Steh auf und geh hin; dein Glaube hat dich gerettet![#Lk 7,50; 8,48]

Das Reich Gottes und die Wiederkunft des Menschensohnes

20Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte.[#Lk 19,11; Joh 18,36]

21Man wird nicht sagen: Siehe hier!, oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.[#Joh 1,26; Röm 14,17]

22Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen einzigen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen.[#Joh 13,33; Mt 9,15]

23Und sie werden zu euch sagen: Siehe hier!, oder: Siehe dort! Geht nicht hin und lauft ihnen nicht nach![#Lk 21,8; Mk 13,21]

24Denn gleichwie der Blitz, der in einer Himmelsgegend erstrahlt, bis zur anderen leuchtet, so wird auch der Sohn des Menschen sein an seinem Tag.[#Mt 24,27]

25Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.[#Mk 8,31; 10,33-34; #Lk 24,26.44]

26Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes:[#1Mo 6,1-10; #1Th 5,2-3]

27Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Sintflut kam und vernichtete alle.

28Ebenso ging es auch in den Tagen Lots zu: Sie aßen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten;

29an dem Tag aber, als Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle.[#1Mo 19,24]

30Gerade so wird es sein an dem Tag, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird.[#Lk 21,34-36; 2Th 1,7]

31Wer an jenem Tag auf dem Dach ist und sein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, um dasselbe zu holen; ebenso, wer auf dem Feld ist, der kehre nicht wieder zurück.[#Mt 24,17-18; 1Mo 19,17]

32Gedenkt an Lots Frau![#Lk 9,62; 1Mo 19,26]

33Wer sein Leben zu retten sucht, der wird es verlieren, und wer es verliert, der wird es erhalten.[#Lk 9,24; Mk 8,35]

34Ich sage euch: In dieser Nacht werden zwei in einem Bett sein; der eine wird genommen und der andere zurückgelassen werden.

35Zwei werden miteinander mahlen; die eine wird genommen, und die andere wird zurückgelassen werden.[#Mt 24,40-41]

36Zwei werden auf dem Feld sein; der eine wird genommen und der andere zurückgelassen werden.

37Und sie antworteten und sprachen zu ihm: Wo, Herr? Und er sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da sammeln sich die Geier.[#Mt 24,28]

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Published by: Société Biblique de Genève