Psalm 62

1Dem Sangmeister Jedutun zum Vortrag übergeben. Ein Psalm Davids.[#Vgl. die Überschrift von Ps. 39.]

2Ja, Elohims harrt still meine Seele, / Von ihm kommt mein Heil.

3Ja, er ist mein Fels und mein Heil, / Meine Burg — ich werde nicht wanken!

4Wie lange stürmt ihr noch ein auf einen einzelnen Mann, / Sucht alle ihn niederzuwerfen? Aber ihr seid / Wie eine sinkende Wand, eine stürzende Mauer![#Die Feinde stürmen auf David ein, um ihn vom Thron zu stoßen. Aber sie sind selbst dem Sturz nahe und werden vom Verderben übereilt werden.]

5Ja, von seiner Höhe beschließen sie ihn zu stürzen. / Drum haben sie Lust an der Lüge. / Sie segnen mit ihrem Munde, / Aber im Herzen fluchen sie. Sela.[#Davids Feinde heucheln, um ihr Ziel zu erreichen und ihn zu stürzen.]

6Ja, Elohims harr ich still, meine Seele, / Denn meine Hoffnung kommt von ihm.[#Der Psalmist verzichtet auf alle Selbsthilfe; er gibt sich still und vertrauensvoll in Gottes Hand.]

7Ja, er ist mein Fels und mein Heil, / Meine Burg — ich werde nicht wanken!

8Auf Elohim ruhn meine Hilfe und Ehre; / Mein starker Fels, meine Zuflucht ist in Elohim.

9Traut ihm, ihr Leute, zu aller Zeit! / Schüttet vor ihm eure Herzen aus! / Elohim ist unsre Zuflucht. Sela.

10Nur ein Hauch sind Leutesöhne. / Lüge sind Herrensöhne; / Auf der Waage schnellten sie sicher empor. / Allzumal sind sie ein Hauch.[#Vgl. Ps 49:3. Die geringen Menschen sind allesamt nichts.; #Die Vornehmen sind Lüge, weil sie nur den Schein haben, als wären sie etwas.; #So leicht sind die Herrensöhne, die Vornehmen.; #Alle Menschen ohne Unterschied, vornehm oder gering, sind nichts.]

11Vertraut nicht auf erpreßtes Gut, / Laßt euch nicht blenden durch Raub! / Wächst das Vermögen, so achtet nicht drauf![#Das ihr durch ungerechten Erwerb gewonnen habt.; #Meint nicht, das durch unlautere Mittel Erworbene habe Bestand.; #Denkt nicht, ein großes Vermögen sei euch ein großes Glück und man müsse Achtung davor haben.]

12Einmal, zweimal hat Elohim geredet, was ich gehört: / Elohims ist die Macht. "Aber bei dir, Adonái, ist auch die Gnade." / Denn du vergiltst einem jeden nach seinem Tun.[#D.h. mehr als einmal, schon oft.; #Es sind zwei wichtige Wahrheiten, die Gott durch sein Walten dem Psalmisten eingeprägt hat: 1. Gott ist allmächtig, seinem Willen kann niemand widerstehen, und 2. Gott ist gnädig; das erfährt jeder, der sich seinem Willen ergibt.; #Vgl. Rö 2:6. Gottes strafende Macht und seine heilende Gnade erfährt der Mensch je nach seinem Verhalten.]