Psalm 139

Herr , du erforschst mich und kennst mich!

²Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;[#2Kö 19,27; Spr 15,3]

du verstehst meine Gedanken von ferne.

³Du beobachtest mich, ob ich gehe oder liege,[#Ps 119,168; Hi 31,4; Spr 5,21]

und bist vertraut mit allen meinen Wegen;

⁴ja, es ist kein Wort auf meiner Zunge,[#1Chr 28,9; Hebr 4,13]

das du, Herr , nicht völlig wüsstest.

⁵Von allen Seiten umgibst du mich[#Ps 63,8-9; Offb 1,17]

und hältst deine Hand über mir.

⁶Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar,[#Hi 11,7-9; 42,3]

zu hoch, als dass ich sie fassen könnte!

⁷Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist,[#Jer 23,24; Jon 1,3]

und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht?

⁸Stiege ich hinauf zum Himmel,[#Am 9,2; Spr 15,11]

so bist du da;

machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da!

⁹Nähme ich Flügel der Morgenröte[#Ps 110,3; Hi 38,12]

und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres,

¹⁰so würde auch dort deine Hand[#Am 9,3]

mich führen

und deine Rechte mich halten!

¹¹Spräche ich: »Finsternis soll mich bedecken[#Hi 12,22]

und das Licht zur Nacht werden um

mich her!«,

¹²so wäre auch die Finsternis nicht finster für dich,[#Hi 34,22; Dan 2,22]

und die Nacht leuchtete wie der Tag,

die Finsternis [wäre für dich] wie

das Licht.

¹³Denn du hast meine Nieren gebildet;[#Hi 10,9-12; Jes 44,2; Jer 1,5]

du hast mich gewoben im Schoß

meiner Mutter.

¹⁴Ich danke dir dafür, dass ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin;[#1Mo 1,26-27; Eph 2,10]

wunderbar sind deine Werke,

und meine Seele erkennt das wohl!

¹⁵Mein Gebein war nicht verhüllt vor dir,[#Hi 10,8-11; Pred 11,5]

als ich im Verborgenen gemacht wurde,

kunstvoll gewirkt tief unten auf Erden.

¹⁶Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim,[#Hi 14,5; Jer 1,5]

und in dein Buch waren geschrieben

alle Tage, die noch werden sollten,

als noch keiner von ihnen war.

¹⁷Und wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott![#Ps 40,6; Jes 55,9]

Wie ist ihre Summe so gewaltig!

¹⁸Wollte ich sie zählen — sie sind zahlreicher als der Sand.[#Ps 3,6; 40,6; 73,23]

Wenn ich erwache, so bin ich immer noch bei dir!

¹⁹Ach, wollest du, o Gott, doch den Gottlosen töten![#Ps 9,18; 92,8; Jes 11,4]

Und ihr Blutgierigen, weicht von mir!

²⁰Denn sie reden arglistig gegen dich;[#Ps 74,18; 2Kö 19,22; Jud 1,15]

deine Feinde erheben [ihre Hand] zur Lüge.

²¹Sollte ich nicht hassen, die dich, Herr , hassen,[#Ps 31,7; 119,158.163; 2Chr 19,2; Spr 13,5]

und keine Abscheu empfinden vor deinen Widersachern?

²²Ich hasse sie mit vollkommenem Hass,[#Ps 101,3-8; Lk 14,26]

sie sind mir zu Feinden geworden.

²³Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz;[#Ps 139,1.4; 17,3; 26,2; Hi 31,6]

prüfe mich und erkenne, wie ich es meine;

²⁴und sieh, ob ich auf bösem Weg bin,[#1Mo 1,31; 5Mo 11,26; Jes 40,9; Mt 1,20; 2,1.13; Offb 1,7; 3,8; #Ps 7,4-5; 1Kor 4,4]

und leite mich auf dem ewigen Weg!